EVOP

Was sind evozierte Potentiale?

Die Tätigkeit des Empfindungssinnes der Haut spiegelt sich in der Hirnstromkurve wieder. Diese Veränderungen sind nur sehr klein und kaum zu erfassen. Man muss daher solche Reize wiederholt verwenden, die in exakt gleicher Weise ablaufen, um die Veränderungen in der Hirnstromkurve durch spezielle elektronische Mittelungsverfahren erkennen zu können. Man verwendet daher kleine, gut erträgliche Stromstöße, die etwa hundert Mal wiederholt werden. Die über der Hirnrinde abgeleiteten Stromkurven heißen somatosensible Potentiale (SEP). Ähnliche Verfahren können für optische (VEP=visuell evozierte Potentiale) und akustische Reize (AEP=akustisch evozierte Potentiale) zur Anwendung kommen.

Wie läuft die Untersuchung ab?


SEP:
Bei der Messung der somatosensibel evozierten Potenziale wird die Berührungsempfindlichkeit bestimmter Abschnitte des Körpers, zumeist der Hände und der Füße, und ihre Impulsleitung zum Hirn gemessen. Der Reiz erfolgt mit wiederholten leichten Stromimpulsen entweder am Innenknöchel des Fußes oder an der Innenseite des Handgelenks. Die Ableitung erfolgt mit dünnen Nadelelektroden, die nahezu schmerzlos in die Kopfhaut eingebracht werden.

AEP: Über einen speziellen Kopfhörer werden „Klickgeräusche“ generiert. Zuerst wird die Hörschwelle als die Lautstärke, die Sie gerade eben wahrnehmen können, bestimmt. Danach wird jedes Ohr einzeln mehrere hundert Male mit einem Klicken gereizt, das etwas lauter als die Hörschwelle ist. Die Untersuchung ist schmerz- und risikolos und dauert etwa 20 Minuten.

VEP: Sie sitzen entspannt, aber aufmerksam vor einem Fernsehschirm, auf dem sich ein Schachbrettmuster hin- und her bewegt. Während sich das Muster bewegt, sollen Sie ständig auf einen roten Punkt in der Mitte des Bildschirms schauen. Zuvor werden in Ihrer Kopfhaut kleine Nadelelektroden befestigt, die über Kabel mit dem elektronischen Aufnahmegerät verbunden sind. Die Untersuchung ist schmerz- und risikolos und dauert etwa 15 Minuten. Bitte geben Sie an, ob Sie auf einem Auge schlecht sehen oder ob sie eine Brille oder Kontaktlinsen tragen

Welche Erkenntnisse werden gewonnen?

Jede Störung im Verlauf der Nervenbahnen kann zu veränderten evozierten Potentialen führen (z.B. Tumore, Schlaganfälle, Sehnerventzündung, Multiple Sklerose, Vitaminmangel, Polyneuropathien, Rückenmarkserkrankungen, u.v.m.). Auch eignen sich die Potentiale zur Verlaufskontrolle zur Bewertung des Behandlungserfolges (z.B. Sehnerventzündung).

Da es sich um eine Untersuchung der Funktion der Nervenbahnen handelt, stellen die evozierten Potentiale eine eigenständige Untersuchungseinheit dar, die auch nicht durch bildgebende Verfahren wie z.B. Kernspinntomographie oder Computertomographie ersetzt werden können. Sie haben in der neurologischen Diagnostik nach wie vor einen hohen Stellenwert. Die Ableitung und Auswertung erfordert viel Erfahrung mit dieser Technik.

Prof. Dr. med. Carsten Eggers
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