Adipositaszentrum Bottrop

Zert2013-Komp-AdiposChirDie Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Knappschaftskrankenhauses Bottrop ist ein zertifiziertes Kompetenzzentrum für Adipositaschirurgie der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie (DGAV).

In Deutschland gibt es nur knapp über 40 solcher Zentren. Pro Jahr werden im Knappschaftskrankenhaus weit über 100 schwer übergewichtige Patienten durch sogenannte metabolische Operationsverfahren operiert, um einen effektiven und nachhaltigen Gewichtsverlust zu erreichen.

Aufgrund der umfangreichen operativen Erfahrung des ärztlichen Leiters ist das Adipositaszentrum Bottrop von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein- und Viszeralchirurgie als Zentrum mit besonderer Expertise eingestuft, so dass nach der neuesten Leitlinie auch Eingriffe mit erhöhtem Schwierigkeitsgrad, wie z.B. Umwandlungs- und Re-Do Eingriffe, Operationen bei einem BMI > 60 kg/m2, primär metabolische Eingriffe bei Patienten mit einem BMI < 40 kg/m2 oder etwa bei Risikopatienten mit erheblichen Nebenerkrankungen durchgeführt werden dürfen. 


Wann spricht man von Adipositas?

Übergewicht besteht nach Definition der Weltgesundheitsorganisation ab einem Body-Mass-Index (BMI) von 25 kg/m2, ein Index, der sich aus Körpergewicht und Körpergröße berechnet. Von krankhaftem Übergewicht (Adipositas) spricht man ab einem BMI von über 30 kg/m2. Hiervon sind bereits knapp ein Fünftel der Deutschen betroffen. Die Zahl der Patienten mit krankhafter Adipositas nimmt auch in Deutschland stetig weiter zu, insbesondere bei den Patienten mit einer sogenannten „Super-Adipositas“ (BMI über 50).


Warum wird operiert?

Es hat sich gezeigt, dass die operative Behandlung langfristige Erfolge bringt, ohne wesentliche Verminderung der Lebensqualität und vor allem ohne die Symptome von rigorosen Diätmaßnahmen! Wissenschaftlich konnte nachgewiesen werden, dass eine Langzeitgewichtsabnahme bei therapiebedürftig Übergewichtigen am besten durch eine Operation erreicht wird.

Besonders positiv beeinflusst werden eine beginnende Zuckerkrankheit, eine "periphere Insulinresistenz" und eine Glukosetoleranzstörung, wenn ein Magenbypass angelegt wird. Gerade diese Veränderungen, die die Zuckerkrankheit bei Adipositas begleiten, sind aber langfristig sehr gefährlich für den übergewichtigen Patienten. Auch bei jungen Patienten steigt durch den gestörten Zuckerhaushalt das Herzinfarktrisiko stark an.


Diagnostik vor der Operation


Vor der Operation werden eine Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm, eine Ultraschalluntersuchung des Bauches und manchmal eine Röntgendarstellung von Speiseröhre und Magen durchgeführt. Darüber hinaus wird die Säure in der Speiseröhre und im Magen (sogen. 24-Stunden-pH-Metrie) gemessen. Eine Druckmessung in der Speiseröhre (Manometrie) liefert unter anderem Informationen über mögliche Schluckstörungen.


Chirurgische Verfahren

Die Operation dauert ein bis zwei Stunden und wird in Vollnarkose durchgeführt. Das Magenband wird im Regelfall durch einen laparoskopischen Eingriff durchgeführt: Mittels 4-5 kleiner Einstiche werden die Spezialinstrumente für die Operation in die Bauchhöhle eingeführt.

So funktioniert ein Magenband: Es wird der Magen vom laparoskopisch eingesetzten Band in einen sehr kleinen Vormagen und den Restmagen abgeschnürt. Schon ganz kleine Speisemengen füllen den Vormagen an und erzeugen ein Sättigungsgefühl. Kaut der operierte Patient nicht lange und gut genug, kann ein Speisestück die Passage zwischen den beiden Magenteilen verlegen und er muss erbrechen. Dies führt zu kleineren Essmengen, die langsam verspeist werden.

Für die Patienten mit extremen Formen von Übergewicht wurde in den letzten Jahren eine weitere Operationsmethode entwickelt, die sogenannte Magenschlauch-Operation, auch "gastric sleeve"-Operation genannt.

Bei dieser Operationsmethode wird ein Teil des Magens entfernt, so dass ein länglicher Magenschlauch entsteht. Dadurch wird schon durch kleinste Essensportionen ein Sättigungsgefühl erreicht. Außerdem wird der Magenanteil entfernt, in dem das Hormon Ghrelin das Gefühl von Hunger erzeugt.

Der Vorteil der Methode: Es wird kein Fremdkörper in den Körper eingebracht, der später Schwierigkeiten bereiten kann, und die Gewichtsabnahme kann sehr rasch erfolgen. Wenn es trotz des Eingriffs nach Jahren doch wieder zur Gewichtszunahme kommt, kann durch einen Zweiteingriff aus dem Magenschlauch ein Magenbypass geformt werden. Diese Operation ist ein Eingriff, der aber nur bei wenigen Patienten notwendig wird. Die meisten Patienten kommen mit der Magenschlauchoperation alleine gut aus.

Der Magenbypass ist der effektivste Weg zur Gewichtabnahme. Obwohl der Magenbypass ein technisch anspruchsvoller Eingriff ist, kann diese Operation in routinierten Händen sicher durchgeführt werden. Auch bei starker Neigung zu Süßspeisen wird hier die Gewichtreduktion möglich gemacht.

Der Magen wird im oberen Abschnitt unter Bildung einer kleinen Magentasche nach Setzen von Metallklammern durchtrennt. Dadurch wird ein Vormagen ("Pouch)" mit einem Füllungsvolumen von ca. 15-20 ml und einem Durchmesser von 1-2 cm gebildet. Diese Magentasche wird dann mit einer Dünndarmschlinge verbunden, so dass ca. 1 m des Dünndarms ("short limb") oder 1,5 m ("long limb") aus der Nahrungspassage ausgeschaltet sind.

Umwandlungsoperationen (z.B. Verfahrenswechsel Magenband zum laparoskopischen Roux-Y Magenbypass oder aber auch eine Umwandlung einer vertikalen MASON-Gastroplastik zum offenen Roux-Y Magenbypass) stellen aufgrund des erhöhten Schwierigkeitsgrades für den Chirurgen eine besondere Herausforderung dar. Aufgrund der hohen Expertise in unserem zertifizierten Adipositaszentrum führen wir auch diese Eingriffe mit größtmöglicher Sicherheit für Sie durch.

Wenn Patienten im Laufe der Zeit nach einer Adipositasoperation Refluxsymptome im Sinne von Sodbrennen, saurem Aufstoßen und nahrungsabhängigen Oberbauch Beschwerden entwickeln, kann das verschiedene Gründe haben. Oft helfen Medikamente und eine intensive Ernährungsberatung. Wurde jedoch im Rahmen spezieller Untersuchungen ein ursächlicher Zwerchfellbruch gefunden, kann eine erneute minimal-invasive Operation zur Versorgung desselben notwendig sein. Als relativ neues Verfahren steht auch die Implantation eines Magnetbändchens (LINX®-Band) zur Verfügung. Auch die Umwandlung eines Schlauchmagens oder einer Magenbandsituation in einen Roux-Y Magenbypass kann als ultima ratio eine Option sein.

Erfolgreiche Adipositas-Behandlung ist nur in einem Netzwerk möglich. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit der einzelnen Disziplinen und Kooperationspartner (Medizinischer Dienst, Diabetologie, Selbsthilfegruppen, Psychologen usw.) des Bottroper Adipositas-Zentrums werden die Patienten am Knappschaftskrankenhaus in aller Regel über mehrere Jahre intensiv betreut.

Die Adipositas-Koordinatorin Simone Rduch ist Ansprechpartnerin und Beraterin in allen Fragen rund um das Thema Adipositas. Sie koordiniert maßgeblich die individuellen Behandlungsabläufe mit allen Beteiligten. Telefonisch ist Frau Rduch unter 02041 15-4965 erreichbar.

Aktuelle Publikationen zum Thema finden Sie hier...



Zimmer und Ausstattung

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Die Unterbringung erfolgt in mordernen, hellen und speziell ausgestatteten Zimmern auf der Station 2B. Wahlleistungspatienten können alternativ auch auf unserer Komfortstation Haniel untergebracht werden. Zur Pflege und Versorgung stehen den Patienten und dem Pflegepersonal besondere Hilfsmittel zur Verfügung.

Aktuelle Doku des SWR (Odysso-Magazin) aus dem Adipositaszentrum Bottrop:

Dr. med. Jörg Celesnik
Dr. med. Jörg Celesnik
Dr. med. Philip Pal
Simone Rduch
Simone Rduch
Tel.: 02041 15-4965
Fax: 02041 15-1066
Julia Claßes
Julia Claßes
Tel: 02041 15-4945
Fax: 02041 15-1066

Informationen zur Adipositas Selbsthilfegruppe Bottrop finden Sie hier...

Chefarzt Dr. Jörg Celesnik als Fachexperte in der Sendung "Planet Wissen" zum Thema "Warum bin ich dick?
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Sämtliche Flyer und Broschüren zu den Schwerpunkten der Klinik für Chirurgie finden Sie im Downloadbereich.
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