Ausgezeichnetes Ausbildungskonzept im Knappschaftskrankenhaus

Im geschützten Rahmen praktische Erfahrungen sammeln, selbständig arbeiten und Verantwortung übernehmen – so funktioniert eine gute Pflegeausbildung

Ilona Kochems, Pflegeexpertin und Praxisanleiterin im Bottroper Knappschaftskrankenhaus brennt für den Pflegeberuf und das Thema Ausbildung. So gut wie nur möglich möchte sie ihre Schützlinge auf ihrem Weg begleiten und auf den Berufsalltag nach der Ausbildung vorbereiten. Immer wieder beschäftigt sie daher die Frage, was eine gute Pflegeausbildung ausmacht und was im Knappschaftskrankenhaus noch besser gemacht werden kann.

Während einer Spätschicht im Pflegedienst sprach sie die Auszubildenden an. Tenor: Das Gelernte direkt und selbständig in der Praxis anzuwenden, daran würde es oftmals im Stationsalltag scheitern. Die Rahmenbedingungen dafür seien nicht ideal. Unter der Dusche kam ihr dann später die Idee zur „Apprentice Unit“, die sie als ausgearbeitetes Ausbildungskonzept schon kurze Zeit später mit Unterstützung der Pflegedirektion als Pilotprojekt umsetzen durfte.

Unter „Apprentice Unit“ versteht man eine geschützte Einheit von vier Zimmern mit maximal acht Patienten auf einer Station. Diese Zimmer werden komplett von Auszubildenden ab dem ersten Lehrjahr betreut. Im Hintergrund steht natürlich immer eine erfahrene Praxisanleitung, die ein Auge auf alles hat und für Fragen jederzeit bereitsteht. In diesem Umfeld können die angehenden Pflegekräfte eigenständig agieren, Entscheidungen treffen und Fachwissen direkt anwenden. Die Vorteile liegen auf der Hand: Der Rahmen von nur vier Zimmern ist überschaubarer als eine ganze Station, so können sich die Auszubildenden intensiver den Patienten widmen. Sie laufen nicht einfach mit dem erfahrenen Personal mit, sondern tragen selbst die Verantwortung für einen Teil der Patienten. Außerdem lernen die Auszubildenden voneinander, denn angehende Pflegekräfte im dem dritten Lehrjahr können Anfängern im ersten Jahr bereits eine Menge an Erfahrung mitgeben.

Gestartet hat Ilona Kochems mit dem neuen Ausbildungskonzept in der Neurologie. Mittlerweile machen auch die Innere/Onkologie, Geriatrie, Nephrologie und die interdisziplinäre „Komfortstation“ mit. Ziel ist es, auf allen peripheren Bettenstationen eine „Apprentice Unit“ einzurichten. Die Auszubildenden sind begeistert und auch die Patienten genießen die besondere Aufmerksamkeit, die Ihnen die jungen Menschen zu Teil werden lassen.

Dass dieser Ausbildungsansatz etwas Besonderes ist, hat auch die Talentmetropole Ruhr gesehen. Ilona Kochems‘ Idee der „Apprentice Unit“ war als eines von etwa 160 eingereichten Projekten für den diesjährigen TalentAward Ruhr nominiert – einer Auszeichnung für Menschen, die sich in besonderem Maße für die Entdeckung und Entwicklung von Begabungen bei jungen Menschen einsetzen. Seit 2013 wurden bereits 70 vorbildliche Talentförderer und 42 Projekte geehrt. Der Preis ist mit 5000 Euro dotiert. Das Ausbildungsprojekt „Apprentice Unit“ wurde von der Jury als Gewinnerprojekt ausgewählt und Ilona Kochems erhielt am 9. November 2023 neben drei weiteren Gewinnern den TalentAward Ruhr 2023.
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Große Freude über die Auszeichnung - Ilona Kochems (re) zusammen mit Pflegedirektorin Christa Hermes bei der Verleihung des Talentawards Ruhr 2023

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