Nach dem Schlaganfall zurück in ein bewegtes Leben

Hermann Beckfeld steht mit seinen 68 Jahren mitten in einem ausgefüllten Leben, als ihn völlig unvermittelt ein Schlaganfall aus der Bahn wirft. Das Expertennetz am Knappschaftskrankenhaus Bottrop fängt ihn sicher auf und begleitet ihn nun auf seinem Weg zurück in den gewohnten Lebensalltag.
 
Der in Bottrop allseits bekannte Journalist befindet sich nach 25-jähriger Tätigkeit als Chefredakteur der Ruhr Nachrichten zwar bereits im Ruhestand, sein kreativer Kopf und seine Leidenschaft fürs Schreiben lassen ihn allerdings ganz und gar nicht zur Ruhe kommen. Als Bottroper Stadtschreiber entstehen aus seiner Feder immer wieder Reportagen über die Heimat und seine eigene Kindheit im Pott. Außerdem erscheinen in den Wochenendmagazinen der Ruhr Nachrichten seit 2012 offene Briefe an bekannte und unbekannte Persönlichkeiten, die regelmäßig auch als Buch veröffentlicht werden. Neben seiner Autorentätigkeit ist Hermann Beckfeld zudem regelmäßig auf Lesereise und übernimmt gelegentlich auch die Moderation von Veranstaltungen. Insgesamt hat er acht Journalisten-Preise, darunter den renommierten Theodor-Wolf-Preis, gewonnen.
 
Am 22. April dieses Jahres stand der umtriebige Bottroper als Moderator auf der Bühne, um die Besucher durch das Jubiläumskonzert des Chors „Da Pacem“ zu leiten. Direkt zu Beginn der Moderation hatte Beckfeld dann einen Blackout. Er hatte sich gut auf die Veranstaltung vorbereitet und plötzlich war alles weg. Da es ihm ansonsten gut ging, profitierte er von seiner Kreativität und Spontaneität und führte durch das Programm, ohne dass dem Publikum etwas auffiel. Lediglich seine Töchter ahnten, dass etwas nicht stimmte.
 
Was genau nicht stimmte, stellte sich erst im weiteren Verlauf des Tages heraus. Beim Familienessen waren die Töchter sehr aufmerksam und führten die ihnen bekannten Laientests bei Verdacht auf Schlaganfall durch. Dabei war nichts weiter auffällig. Erst als ihr Vater sich ungeschickt beim Essen anstellte und das Besteck im Blickfeld der linken Gesichtshälfte nicht mehr wahrnahm, handelten sie schnell und brachten ihn in die Notaufnahme des Knappschaftskrankenhauses. Diese betrat er noch selbstständig, danach aber ging alles sehr schnell. Hermann Beckfeld brach zusammen. Sofort wurde ein Schlaganfall diagnostiziert und die folgenden zwei Wochen verbrachte er in einem äußerst kritischen Zustand auf der Stroke Unit der neurologischen Klinik.
 
Die Töchter Beckfelds erinnern sich rückblickend an eine emotional aufreibende Berg- und Talfahrt. Alle Eventualitäten wurden mit den Ärzten besprochen. Es konnte sein, dass der gesundheitliche Zustand am Morgen vielversprechend gut war und am Nachmittag erneut Grund zur Sorge auslöste. Eine Prognose über den weiteren Verlauf konnten die Ärzte in dieser Zeit nicht äußern.
 
So plötzlich wie Beckfeld zusammenbrach, war er nach 14 Tagen langsam wieder kontaktierbar und sortierter. Es packte ihn bald der Ehrgeiz, schnell wieder auf die Beine zu kommen. Dank seiner familiären Unterstützung und der Neurologischen Frührehabilitation machte er bald erste Fortschritte bei der Überwindung von Orientierungsstörungen und Koordinationsproblemen sowie einer Halbseitenlähmung. Durch intensive, mehrmals tägliche Therapiemaßnahmen in einem Team von Pflegekräften, Physio- und Ergotherapeuten sowie Logopäden und Neuropsychologen konnte sukzessive erreicht werden, dass Herr Beckfeld wieder langsam selbständig essen konnte, erste Schritte aus dem Bett machen sowie sich zunehmend selbständig versorgen konnte.
 
Das Besondere an der neurologischen Frührehabilitation: bereits im Krankenhaus während der Überwachungszeit am Monitor kann begleitend von intensiven medizinischen Maßnahmen mit der Rehabilitation begonnen werden. Somit können insbesondere sehr schwer neurologisch Erkrankte von einem intensiven rehabilitativen Ansatz profitieren, der zum Teil schon auf der Intensivstation gestartet wird.
 
Hermann Beckfeld und seine Familie schwärmen für das Konzept der Neurologischen Frührehabilitation. „Das Team dort hat sich wirklich zu 150 Prozent für meinen Vater eingesetzt. Alle haben ihm mit viel Empathie und Fachkompetenz zur Seite gestanden. Die Zeit dort hat ihm wirklich gutgetan und wir als Angehörige hatten die Gewissheit, dass er in unserer Abwesenheit gut aufgehoben ist,“ erzählt eine der beiden Töchter und Beckfeld selbst ergänzt: “Alle haben sich sehr viel Zeit für mich genommen. Begeistert haben mich vor allem die tollen Hilfsmittel, die mir zur Verfügung gestellt wurden genauso wie die Kreativität mit der die Pflegekräfte und Therapeuten Ideen entwickelt haben, um meine individuellen Schwierigkeiten aufzufangen.“
 
Tatsächlich war es durch die intensive Betreuung einige Wochen nach dem schweren Schlaganfall möglich, den Patienten im Rollstuhl zu mobilisieren, um mit einer Pflegekraft eine Spazierfahrt an der frischen Luft zu machen. „Das war mein erstes Highlight, nach so langer Zeit im Bett. Ich habe es genossen, die Sonne in meinem Gesicht zu spüren,“ schwärmt Beckfeld und berichtet, dass es seitdem kontinuierlich bergauf ging: „Ich wollte unbedingt wieder selbstständig laufen können und als ich die ersten Schritte mit dem Rollator machen konnte, hat mich das ganze Team der Frühreha angefeuert und dabei das Lied ‚You’ll never walk alone‘ gespielt. Das war ein ganz besonderer Moment für mich.“

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Große Freude über die guten Fortschritte des Patienten: Hermann Beckfeld zusammen mit einem Teil des Teams der Neurologischen Frührehabilitation: (v.l.) Pflegefachkraft Melanie Dübbert, Chefarzt Prof. Dr. Carsten Eggers, Hermann Beckfeld, Therapeutin Lisa Krake und Oberärztin Stefanie Rammé.

Seit dem 16. Juni ist Hermann Beckfeld nun im neurologischen Reha-Zentrum prosper, das unmittelbar an die neurologische Akutklinik angeschlossen ist, um dort an die ersten Therapieerfolge anzuknüpfen und seine vollständige Rehabilitation anzugehen. „Ich möchte schnell wieder der Alte werden und all die Dinge tun, die mein Leben so wunderbar ausgefüllt haben. Vor allem freue mich auf meine beiden Enkelinnen, die im Herbst geboren werden. Bis dahin möchte ich zu Hause sein, damit sie ihren Opa kennenlernen können“, formuliert Beckfeld sein persönliches Ziel.
 
Prof. Eggers, Chefarzt der Klinik für Neurologie und des Reha-Zentrums prosper, unterstützt das persönliche Ziel Beckfelds mit einer positiven Prognose zum Rehabilitationsverlauf seines Patienten: „Das Gehirn ist ungeheuer lernfähig und kann sich zum Teil auf neue Umstände, insbesondere nach einem Schlaganfall, einstellen. Vor allem durch intensive Rehabilitation können gesunde Hirnregionen Funktionen des geschädigten Gewebes übernehmen. Ob im Alltag tatsächlich Defizite zurückbleiben, kann oft erst nach Monaten beurteilt werden. Doch schon jetzt ist klar: Herr Beckfeld hat extrem gut von den intensiven Therapien profitiert und wird vermutlich im Alltag keine dramatischen Einschränkungen mehr zurückbehalten.“
 
Medizinische Details:
Herr Beckfeld wurde aufgrund einer Hirnblutung auf die Stroke Unit aufgenommen. In den ersten Tagen kam es aufgrund einer Hirnschwellung sowie einer Nachblutung zu einer sukzessiven Verschlechterung des Allgemeinzustandes, so dass Herr Beckfeld zunehmend eintrübte und eine hochgradige Halbseitenlähmung links entwickelte. Zudem zeigte er eine Schluckstörung, die zu einer Lungenentzündung führte. Erschwerend entwickelte sich ein schwankender Wachheitszustand, das sogenannte Delir. Diese Konstellation bedurfte neben einer engmaschigen Überwachung der Vitalparameter, insbesondere aufgrund von Blutdruckspitzen, einer medikamentösen Therapie von Delir, Lungenentzündung und Blutdruckentgleisungen. Zusätzlich erfolgten engmaschige Absprachen mit den Kollegen der Neurorchirurgie, um den Zeitpunkt einer ggfs. notwendigen operativen Entlastung einzuschätzen. Eine Operation war jedoch im Verlauf nicht notwendig.
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Prof. Dr. Carsten Eggers und Hermann Beckfeld blicken beide positiv auf den weiteren Therapieverlauf.

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